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Durch Anne am 26.10.2022

Der Leuchtturm von Senetosa – Ausflug an die Naturküste

Ein einzigartiges Ziel für Ihre Küstenwanderung!

© phare de senetosa Conservatoire du littoral © phare de senetosa Conservatoire du littoral
Der Leuchtturm von Senetosa befindet sich auf dem Küstenabschnitt zwischen Campomoro und Tizzano und ist ein wichtiger Wachtposten für die Seefahrer. Inzwischen können Besucher in dem außergewöhnlichen Gebäude übernachten. Auf seine ganz eigene Art beleuchtet der Leuchtturm ein authentisches Stück korsische Geschichte.
Seit 1892 weist der Turm, der von den Fluten des Mittelmeers umspült wird, den Seeleuten mit seinem rotierenden Leuchtfeuer den Weg. Dem Kapitän am Steuer seines Schiffs signalisiert er mit einem weißen Licht, dass er auf dem richtigen Kurs ist, oder aber er warnt ihn mit einem roten Licht vor Gefahren. Das Kap von Latoniccia und die Klippen Les Moines sind bei Seefahrern wegen ihrer Gefährlichkeit berüchtigt – hier sollten Schiffe also einen gebührenden Abstand zur Küste halten.

Eine kleine Geschichte

Der Leuchtturm wurde als einer der letzten an der Küste Korsikas errichtet, nachdem sich am 17. April 1887 ein schrecklicher Schiffbruch ereignet hatte. Die Tasmania, ein prachtvoller englischer Dampfer von 122 Metern Länge, befand sich damals mit 144 Passagieren und 166 Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Weg nach Marseille, als das Schiff auf den Klippen Les Moines auf Grund lief. Im tobenden Sturm wurden gegen vier Uhr morgens die Rettungsboote zu Wasser gelassen. 33 Mitglieder der Besatzung starben, darunter auch der Kapitän und zwei seiner Adjutanten. Eine tragische Geschichte, die eng mit der Existenz dieses doppeltürmigen Bauwerks verknüpft ist.

Das Leuchtfeuer ist heute automatisch, und die Leuchtturmwächter sind durch Küstenwächter ersetzt worden. Diese Frauen und Männer kümmern sich um den Schutz und die Erhaltung des rund zwanzig Kilometer langen Küstenstreifens, der sich von Campomoro nach Tizzano erstreckt. Auf den Wanderwegen oder auch im Gemeinschaftsraum des Leuchtturms erzählen sie den interessierten Wanderern, Spaziergängern und ausflugsfreudigen Familien mit Begeisterung alles Wissenswerte über ihren Landstrich – der beste Weg für Besucher, sich einem Ort und seiner Geschichte zu nähern! Am schönsten wird es, wenn dabei die Sonne hinter dem Horizont versinkt und die Felsen sowie den Leuchtturm in rot-oranges Licht taucht. 

 

©Nicolas Wallon ©Nicolas Wallon

 

Nicht verpassen

Prendre le temps d’écouter et dormir sur place pour s’imprégner de cette ambiance maritime.  Le phare est devenu un gîte ouvert au public,  composé de quelques chambres et d’un dortoir. Une solution ludique et vertueuse pour assurer sa sauvegarde. Pour s’y rendre, il faudra marcher bien entendu, plus ou moins longtemps suivant le point de départ de la balade.

Nehmen Sie sich die Zeit, den Erzählungen zu lauschen und vielleicht auch hier zu übernachten, um die Atmosphäre von Küste und Meer intensiv aufzusaugen. Der Leuchtturm bietet mehrere Zimmer und einen Schlafsaal , jeder ist hier willkommen – eine perfekte Lösung für seine Erhaltung und ein besonderes Erlebnis für seine Gäste!Den Leuchtturm erreichen Sie selbstverständlich zu Fuß – der gewählte Startpunkt bestimmt die Länge der Wanderung. 

Den Leuchtturm erreichen Sie selbstverständlich zu Fuß – der gewählte Startpunkt bestimmt die Länge der Wanderung. Entlang des Küstenpfades laden naturbelassene Buchten zu einer Rast ein – die Erosion hat sie über einen Zeitraum von Jahrmillionen geformt, heute lassen sich die erstaunlichsten Felsformationen bewundern.

Hier und da zeigt sich inmitten der Jachten, die im kristallklaren, blau-grünen Wasser unterwegs sind, auch mal ein Fischerboot. So mancher, der hier aufgewachsen ist, hat auch in seinem Alltag als Fischer noch ein Auge für die Wunder der hiesigen Natur.

An Land sind zahlreiche Gemäuer im Gestrüpp verborgen oder thronen auf Felsvorsprüngen – sie erinnern an die Tradition der Schafzucht oder verweisen auf die Militärgeschichte dieser Gegend, die eng mit dem Meer und den zahlreichen, in die Küste eingeschnittenen Buchten zusammenhängt. In der Nähe des Leuchtturms steht der Genueserturm Senetosa – er bietet einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung, so dass man sich als Besucher die erstaunlichen Geschichten der Küstenwächter über „ehrenhafte Banditen“ lebhaft vorstellen kann.

 

©Nicolas Wallon ©Nicolas Wallon

Bootsfahrten

Im Hafen von Propriano werden Bootsausflüge entlang der Naturküste bis zu den Buchten von Tizzano angeboten. Eine informative Fahrt mit musikalischer Untermalung und einer langen Mittagspause am Strand von Tivella. Von da aus geht es entweder Richtung Norden zum Leuchtturm von Senetosa oder zu weiteren, südlicher gelegenen Buchten. Bevor das Ausflugsboot am späten Nachmittag die Rückfahrt entlang der Küste antritt, wird den Gästen auf Deck noch ein Imbiss aus Salaten und Gegrilltem serviert.

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Wanderung für Kulturinteressierte

Auf der Küstenwegwanderung von Campomoro in Richtung des Leuchtturms von Senetosa bieten sich zahlreiche Gelegenheiten für kleine Abstecher ins Landesinnere – dort findet man die Überreste einer längst verschwundenen Wirtschaftsstruktur: kleine Häuser, Schafställe und die Ruinen funktionaler Bauten, wie zum Beispiel die casa d’Ana – hier ist eine Rampe zu sehen, auf der früher die Schiffsfrachten nach dem Entladen von Eseln in den ersten Stock des Gebäudes hinaufgezogen wurden. Informationen zur Wanderroute sind in allen Touristeninformationen erhältlich.

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Die kleinen Buchten aus der Vogelperspektive

Wer die Naturküste von Senetosa auch von oben bewundern möchte , kann auf dem Flugplatz Tavaria bei Propriano mit einem Gyrokopter zu einem kleinen Rundflug starten. Aus dem Tragschrauber, der einem Helikopter ähnelt, können die Naturschätze aus nächster Nähe betrachtet werden. Aus der Luft bietet sich eine ganz neue Perspektive – beeindruckende Farbkontraste an den kleinen Buchten sowie eine herrliche Palette von Blautönen. Erst aus der Vogelperspektive lässt sich erkennen, wie naturbelassen die Küste noch ist. Allein der Leuchtturm hebt sich in dieser wilden Landschaft ab.

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