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Durch Johanna am 17.03.2020

Eine Wanderung im Boziu, in Haute Corse

Le Boziu en drone ©L.SERCA Le Boziu en drone ©L.SERCA
Begeben Sie sich auf eine geschichtliche, kulturelle und sportliche Erkundungstour durch die Dörfer des Boziu. Heute schlage ich Ihnen eine Wanderung vor

Ein paar Worte über die Region: Die Region Boziu umfasst etwa ein Dutzend Dörfer, die einst tief in der Landwirtschaft und Viehzucht verwurzelt waren: Quasi überall wurden Weinberge, Linsen- und Weizenfelder oder Kastanienhaine angelegt und es gab Schaf-, Ziegen- und Schweinezüchter.  

 

Heute hat die Bevölkerung in dieser Region, wie in vielen anderen Dörfern Korsikas, im Laufe der Jahre etwas abgenommen. Aber es haben sich auch zahlreiche persönliche Initiativen gebildet: Es entstanden Ferienhäuser, Gästezimmer, ein Ökomuseum, Gasthäuser und eine Crêperie. Kunsthandwerker, Hirten und Landwirte haben sich wieder im Dorf angesiedelt, um hier ein neues Leben zu beginnen oder um ihre Leidenschaft ausüben zu können und somit das Land, das ihre Vorfahren liebten, zu neuem Leben zu erwecken.  

 

Das Boziu ist auch außergewöhnlich reich an Natur, Geschichte und Kultur: Hier gibt es Kapellen, Kirchen, Mühlen, Pagliaghji (Strohscheunen), Kastanientrockner und viele andere Besonderheiten. Die Aktivitäten in der freien Natur, insbesondere dank des Mare a Mare-Wanderweges sind ein unerschöpfliches und geschütztes Betätigungsfeld, ganz gleich, ob Sie erfahrene Sportler oder einfache Wanderer sind. 

 

Folgen Sie mir auf eine leichte Wanderung auf den Höhen des Mercuriu, in der Gemeinde Santa Lucia. Diese wird Ihnen Lust machen, selbst hierher zu kommen: Die Kapelle von Santa Servanda 

 

Die Wanderung zur Kapelle Santa Servanda beginnt im Dorf Santa-Lucia-di-Mercuriu, 15 Minuten von Corte entfernt. Wenn Sie auf dem Dorfplatz vor dem Brunnen stehen, biegen Sie zwischen den beiden Häusern links ab und gehen durch das Tor. Weiter geht es zwischen den Gassen weiterhin auf der linken Seite, dann passieren Sie ein zweites Tor. Hier startet der Wanderweg.

Gehen Sie durch die letzten beiden Tore, die aus Paletten bestehen. Schon sind wir da. Unten, zu Ihrer Rechten, sehen Sie die Weiler von Santa Lucia: U Pughjolu, l‘Aghja Suttana und am unteren Ende U Pian di Vallu. Der Aufstieg beginnt sehr gemächlich. Auch wenn die Sonne heute nicht scheint, herrschen zu dieser Jahreszeit milde Temperaturen. Es ist  Frühlingsanfang, das Heidekraut blüht. Der Wanderweg ist nicht beschildert, aber sein Verlauf durch die Macchia lässt sich klar erkennen. Nach und nach wird der Aufstieg steiler, während wir auf dem Weg den Spuren der Vergangenheit folgen. Das Wasserreservoir (pozza), der Dreschplatz für Weizen (aghja) und auch die Steinmauern, die einst die Kulturen begrenzten (muragliette), vermitteln uns einen Eindruck darüber, wie das Leben früher einmal war: Santa Lucia di Mercuriu liegt nun hinter mir, behält mich aber während meines Aufstiegs wachsam im Auge. Zu meiner Rechten sehe ich in der Ferne die Ebene von Corte, die Dörfer des Venacais und die noch immer schneebedeckten Berge.  

 

Der Aufstieg dauert eine gute Stunde. Das Dorf Tralonca liegt nun die ganze Zeit unten links von mir auf seinem felsigen Gipfel. Als ich am Ziel, auf dem 1.043 m hoch gelegenen Plateau ankomme, sehe ich die Überreste der Kapelle Santa Servanda. Sie wurde vermutlich im 16. Jahrhundert erbaut. Bei ihr soll es sich mündlichen Überlieferungen nach um die Kapelle des alten primitiven Dorfes Campu Mare handeln. Mir fallen besonders die perfekt rechtwinklig gemauerten Steine ins Auge, ebenso wie das Tonnengewölbe, das noch immer zu erkennen ist. Genau an dieser Stelle bietet sich den Wanderern ein 360°-Blick auf den Boziu: Sermanu und Sant'Andria liegen uns gegenüber, rechts der Gipfel des Chirgu, eine Felsspitze, von der aus der Glockenturm von Castellare di Mercuriu, das verborgen im Tal liegt, zu sehen ist.   

 

Ich genieße dieses Panorama, bevor ich den Rückweg antrete. Auf diesem entdecke ich weiter unten eine alte runde Pagliaghju (Strohscheune), wie sie in dieser Region eher selten zu finden ist. Für den Abstieg gibt es verschiedene Varianten: Nehmen Sie denselben Weg, wie auf dem Hinweg, oder wählen Sie ganz mutig den Weg links von der Ka

durch die Macchia führt! Wie auch immer Sie sich entscheiden, seien Sie vorsichtig und verlieren Sie das Dorf Santa Lucia nicht aus den Augen: Hier können Sie nach Ihrer Ankunft in der Bar des Dorfes Ihren Durst stillen. 

 

 

Dauer der Wanderung: 2,5 Stunden mit Pausen

Denken Sie an gute Wanderschuhe und ausreichend Wasser. 

 

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Départ de la randonnée et vue sur le village de Santa Lucia di Mercuriu

 

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Vue sur le village de Tralonca

 

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Le chemin suit les muraglie avec vue sur la plaine du Venacais et les montagnes enneigées au loin 

 

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La Chapelle de Santa Servanda

 

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La voûte en berceau 

 

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Retour vers le village de Santa Lucia di Mercuriu

 

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