Durch Clémence am 23.07.2019

GT20 / Etappe 1: Bastia - Centuri

Die Ostküste und die Spitze des Cap Corse

54 km - 700m D+

 

Tracé OpenRunner ici

Um Ihnen diese Große Inseldurchquerung Korsikas vorzustellen und Ihnen bei der Vorbereitung zu helfen, werde ich die Strecke von Nord nach Süd, also von Bastia bis nach Bonifaziu (Bonifacio) entlang fahren.

Wie auch beim GR20 ist es jedem selbst überlassen, wie er es macht: ob in die eine Richtung oder in die andere, ob in kleinen Abschnitten, in Rundstrecken, in 12 Etappen oder in 10, 8, 5, 3 ... oder alle auf einmal!

 

BASTIA: Bastia ist mehr als eine Etappenstadt: Sie ist Start- oder Zielort des GT20, je nachdem ob Sie ihn von Norden nach Süden oder von Süden nach Norden befahren.

                                                                                              Bastia liegt am Eingang zur Halbinsel Capi Corsu (Cap Corse). Mit ihren 40.000 Einwohnern ist Bastia die zweitgrößte Stadt Korsikas und die wichtigste Handelsstadt.

©ATC-Sylvain ALESSANDRI ©ATC-Sylvain ALESSANDRI

Die Stadt stand früher unter genuesischer Herrschaft und bietet ein abwechslungsreiches Relief, da sie zugleich am Meer als auch am Hang eines 900 Meter hohen Berges liegt. Hinter dem Berg befinden sich der Golf von San Fiurenzu (Saint-Florent) und der Col de Teghime (535 m Höhe). Diesen werden wir nicht passieren, sondern wir fahren über das Capi Corsu.

Los geht‘s also auf dieser ersten GT20-Etappe in Richtung Cap Corse entlang der Ostküste bis nach Centuri.

Es ist noch früh am Morgen und das passt gut, denn da wir uns im Osten befinden, genießen wir die Sonne. Es in dieser Reihenfolge zu machen, ist auch mein Rat für diese Etappe, damit man sie in den schönsten Farben genießen kann.

„C’est roulant“ (dt.: es rollt), wie man so schön sagt und das gilt für diese Strecke, ob als Start oder als Ende der großen Inseldurchquerung. Aber machen Sie sich gefasst auf leichte und einige stärkere Anstiege, denn egal in welche Richtung man fährt, auch wenn hier kein großer Pass zu überwinden ist, so sind es auf dieser Etappe dennoch 700 Meter Höhenunterschied (690 bis 720 Meter je nach GPS und je nach OpenRunner oder Strava), sofern Sie nicht die Umwege durch die Dörfer im Landesinneren wählen (siehe Abschnitt „Weiterführende Tipps“). Es handelt sich also um eine für Korsika „einfache“ Etappe. Seien Sie aber nicht überrascht, wenn Sie solche Höhenunterschiede noch nicht gewohnt sind.

Ich erreiche Erbalunga und lege eine erste Pause ein. Egal ob Sie die Strecke als Radsportler oder als Radurlauber befahren: Ich empfehle Ihnen, in diesem kleinen charaktervollen Dorf anzuhalten. Das kleine Dorf wurde rund um einen kleinen Fischereihafen errichtet. Dieser war einer der wichtigsten Häfen der Insel. Sie können hier seine berühmte steinerne Marina sowie den Genueserturm besichtigen, die zum Meer hin liegen.

 

©ATC-Clémence RAFFI ©ATC-Clémence RAFFI
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Ich setze meinen Weg fort zu den Marinas von Sisco und dann Pietracorbara. Die Dörfer sind hochgelegen und ich erreiche den wunderschönen Turm Tour de l'Osse, der direkt in einer Kurve an der Strecke liegt. Hier beginnt eine Reihe von sanften Kurven am Felsenhang.

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Bei klarem Wetter und freier Sicht erblicken wir die Insel Elba. Das ist heute allerdings nicht der Fall, denn in diesem Monat Juli ist es sehr heiß und durch die Wärme trüb.

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Kurz nach Santa Severa fahre ich mitten durch das Weingut Domaine Pieretti mit den Weinreben auf beiden Seiten der Straße direkt am Meer. Dieses große Weingut erstreckt sich über die Gemeinden LuriMeria und Petracurbara (Pietracorbara).

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Die Strecke ist wunderschön und führt am Meer entlang bis hinauf nach Macinaghju (Macinaggio). Diese Gemeinde besteht aus zwei Dörfern (Macinaghju/Roglianu), die sich am Eingang zum Natura-2000-Gebiet befinden – einem von der Europäischen Union geschaffenen Netzwerk von Naturschutzgebieten. Dazu gehören die Finochiarola-Inseln und die Domaine de la Casinca

Die Straße führt ins Landesinnere, um zum Col de la Serra (Serra-Pass) zu gelangen, der 400 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dieser Streckenabschnitt macht somit den wesentlichen Höhenunterschied dieser Etappe aus. Wir befinden uns nun 12 Kilometer vom Hafen von Macinaghju entfernt.

Bei einer Pause oben am Pass genießen wir die Aussicht. Je nach Jahreszeit steht hier ein kleiner Van, bei dem man frische Getränke kaufen kann. Wenn Sie Bikepacking machen und neben den Schuhen zum Radfahren auch andere Schuhe dabei haben, können Sie zur Moulin Mattei gehendie nur einige Meter von der Straße entfernt liegt.

 

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Die Moulin Mattei ist eine alte Windmühle und ein Wahrzeichen des Cap Corse. Nachdem sie im Jahr 1834 vom Blitz getroffen und irreparabel zerstört worden war, blieb sie ein Jahrhundert lang in Trümmern liegen, bevor Louis Napoléon Mattei (der Erfinder des korsischen Aperitifs) sie restaurierte und ihr Bild für die Werbung seiner Getränkemarke einsetzte. Im Jahr 2004 kaufte das Conservatoire du Littoral die Windmühle, reparierte sie erneut, um sie wieder so schön herzurichten wie im Jahr 1930. So wurde ihr ein drittes Leben geschenkt. Noch immer ist sie das Aushängeschild der Region und bietet Raum für zahlreiche Ausstellungen, die hier im Sommer organisiert werden.

 

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Um hinunter zum Hafen von Centuri zu gelangen, muss man bei der Abfahrt vom Col die Hauptstraße etwas weiter unten verlassen und nach rechts zum Meer abbiegen.

Jetzt sind Sie angekommen. Entweder Sie fahren gleich weiter oder Sie legen in diesem kleinen malerischen Hafen eine Pause ein. Er ist insbesondere für den Langustenfang bekannt. Hier finden Sie Hotels und Restaurants (Reservierung empfohlen).

 

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Bastia-Rundstrecken: Wenn Sie nach Bastia zurückkehren möchten, können Sie zwischen 3 Möglichkeiten auswählen:

-              die Rundfahrt am Cap beenden und über Patrimoniu (Patrimonio), Barbaghju (Barbaggio) und den Col de Teghime zurückfahren: 120 km, 1900 m D+.

-             Fahren Sie hinunter nach Pino und nehmen Sie die Straße nach Luri, dann nach Santa Severa und kehren Sie entlang der Ostküste zurück: 105 km, 1.460 m D+.

-             Fahren Sie hinunter nach Mursiglia (Morsiglia) und nehmen Sie dann die Straße nach Meria – einfach herrlich –, dann kehren Sie entlang der Ostküste zurück: 97 km, 1.220 m D+.

 

 

 

Sehenswürdigkeiten entlang dieser Etappe:

Erbalunga, die Marina von Sisco, die Windmühle Moulin Mattei und die malerischen Dörfer direkt am Meer an der Ostküste des Cap Corse.

 

 

Further information

Die Strecke über Rogliano (die historische Hauptstadt des Cap Corse): Wenn Sie fit sind, empfehle ich Ihnen eine Tour über das hochgelegene Dorf Rogliano. Hinter Macinaggio nehmen Sie eine kleine Straße, die links abzweigt (Rogliano ist ausgeschildert). Die Straße wurde kürzlich erneuert und lässt sich sehr gut befahren.

Zum Dorf hinauf gibt es einen kleinen Anstieg, aber als Belohnung winkt eine wunderschöne Aussicht. Auf der anderen Seite des Dorfes führt die Straße wieder hinunter und Sie gelangen etwas weiter wieder zur D80. Das ist keine Hin- und Rückfahrt, sondern ein kleiner, hübscher Umweg. Sie genießen die Ruhe und würden an der Hauptstraße D80 ohnehin nichts versäumen (Sie vermeiden sogar noch einige Autos) :).

Von einer Abzweigung der D80 bis zur anderen über Rogliano: 4,4 km / 140 m D+ im Vergleich zur Fahrt auf der D80: 2,6 km – 130 m D+.

 

©ATC-Sylvain ALESSANDRI ©ATC-Sylvain ALESSANDRI
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Auf dem Cap Corse verläuft der GT20 hauptsächlich entlang der Hauptstraße. Wenn Sie aber kleine Straßen im Landesinneren und malerische Dörfer mögen, gibt es mehrere Möglichkeiten, bei Umwegen Dörfer wie Rogliano zu entdecken (aber Vorsicht: Es geht bergauf).

Einige Beispiele:

- Ville-di-Pietrabugno und San-Martino-di-Lota, um Bastia zu verlassen - D31

- Brando oberhalb von Erbalunga - D54

- Cagnano und Luri (bitte darauf achten, dass Sie wieder zur D80 an der Ostküste gelangen): D232 / D32 / D332

- Tomino und/oder Rogliano: D353/D53

- Barcagio, die Spitze des Cap Corse: D153/D253 von Ersa aus (in die eine oder andere Richtung; beachten Sie, dass die Straße D153 auf der linken Seite stärker beschädigt ist als die D253 auf der rechten Seite). Der kleine unten gelegene Hafen ist sehenswert und ideal für 

eine Pause (hier gibt es einige Möglichkeiten, etwas zu essen und zu trinken).

 

©BikingMan-David SAINTYVES ©BikingMan-David SAINTYVES
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