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Durch Johanna am 12.09.2023

Korsika in der Nebensaison: ein Road-Trip durch das authentische Boziu-Gebiet

Mit Johanna auf dem Motorroller unterwegs

Ich habe mich auf meinen Motorroller einer berühmten italienischen Marke geschwungen, um Sie auf einen Road-Trip durch das Boziu-Gebiet mitzunehmen. Die Region Boziu ist touristisch wenig bekannt, sie ist geheimnisvoll und unberührt geblieben, birgt jedoch wahre Schätze:  eine unglaublich reichhaltige traditionelle Architektur, eine Vielzahl von Möglichkeiten für Wanderer und Sportbegeisterte, allen voran der Fernwanderweg Mare à Mare nord, wild-romantische Landschaften, Kultur und Landwirtschaft, die hier noch sehr lebendig sind, ganz wie die traditionelle korsische Küche, und dazu eine bewegte Geschichte, die zwar nicht in Schulbüchern steht, die man jedoch kennen sollte, wenn man das heutige Korsika verstehen will.

 

Jedes Dorf hat Interessantes zu bieten, Geschichte und Sehenswürdigkeiten. Hier entdecken Sie das tiefe, authentische Korsika, weitab der ausgetretenen Pfade, und das zu jeder Jahreszeit (nur mitten im Winter kann ich diesen Ausflug nicht empfehlen, denn die Straßen sind oft zugeschneit).

 

Auch was die Flora und Fauna betrifft, ist dieses Gebiet eine wahre Schatzkammer. Pflanzen und Blumen duften um die Wette: Strohblumen, typische Macchia-Blumen, Kastanienbäume, Westliche Erdbeerbäume und Heidekraut. Mit etwas Glück werden Sie vielleicht auch Tiere sehen: Füchse, Rotmilane, Hasen oder Wildschweine (aber bitte nicht versuchen, sich den wildlebenden und daher unberechenbaren Tieren zu nähern).

 

Und schließlich können Sie in jedem Dorf, das auf unserer Strecke liegt, lokale Erzeugnisse verkosten und / oder kaufen, bei denen kürzester Transportweg die Regel ist (in Restaurants, Gästezimmern mit Abendessen, Gastwirtschaften, Dorfläden und bei zahlreichen Erzeugern).

 

Wenn Sie länger in der Gegend bleiben wollen, finden Sie problemlos Unterkunft, je nach Ort vom Gästezimmer bis zum Hotel. Ich persönlich habe diesen Road-Trip im Boziu auf zwei Tage und eine Übernachtung ausgedehnt, um die Schönheiten dieser Region in aller Ruhe zu genießen.

 

Ich schlage Ihnen eine einfache Strecke von Dorf zu Dorf vor (rechnen Sie mit etwa 20 bis 30 Minuten Fahrzeit zwischen den Dörfern), die so aussehen könnte :

  • Tralonca
  • Santa Lucia di Mercuriu
  • Sermanu
  • Castellare di Mercuriu (U Castellà)
  • U Favalellu
  • Alzi
  • Alandu
  • Sant’Andria di u Boziu
  • Mazzola  
  • Bustanicu
Infographie©ATC Infographie©ATC

 

©ATC ©ATC

 

Ausgangspunkt : wenn man von Bastia kommt, nach dem Dorf Soveria bei der Tunnelausfahrt in Richtung Tralonca abbiegen.

 

Tralonca auf seinem Felsrücken

 

Endlich bin ich im Boziu ! Tralonca, Tor zum Boziu-Gebiet, ist ein wahrer Adlerhorst hoch oben auf einem Felsrücken, mit Blick auf Corti und die Niolu-Berge. Ich stelle meinen Roller ganz oben im Dorf ab und spaziere zwischen imposanten Steinhäusern und durch blumengeschmückte Gassen zu schönen Aussichtspunkten. Das Dorf ist so ruhig, dass ich ins Träumen komme. Und alles ist so faszinierend schön, dass meine Ferienfotos nur gelingen können!

 

Tralonca ©ATC Tralonca ©ATC

 

Ruelles de Tralonca ©ATC Ruelles de Tralonca ©ATC

 

Le lavoir de Tralonca ©ATC Le lavoir de Tralonca ©ATC

 

Tipps und  Empfehlungen

Entdecken :

  • Die Kirche San Bernardinu
  • Das Waschhaus gegenüber der Kirche
  • Die « pagliaghji », alte Strohscheunen am Ortseingang, die sehr gut erhalten oder mit Liebe zum Detail restauriert sind

Sich bewegen (bitte immer an Sicherheit und die richtige Ausrüstung denken) :

  • Spaziergang nach Zuccarellu, einem verlassenen Dorf
  • Spaziergang zum Dorf Rusiu (Richtung Castagniccia)

Übernachten und genießen :

  • Außergewöhnliche Unterkunft: mitten in der Natur in Tonnen übernahcten
  • Im Café auf dem Dorfplatz eine Erfrischungspause einlegen

 

Santa Lucia di Mercuriu und seine malerischen Gassen

 

Etwa zehn Minuten weiter erreiche ich Santa Lucia di Mercuriu. Ich parke neben dem imposanten Dorfbrunnen, der erst vor kurzem sehr geschmackvoll restauriert wurde, und beginne die Dorfbesichtigung. Ich merke schon, dass hier viele schöne Überraschungen auf mich warten, darunter spektakuläre Blicke über die Region von Venaco und Corte. Die gepflasterten Gassen und die jahrhundertealten Häuser laden zum Spazieren ein. Mehrere Weiler gehören zu Santa Lucia di Mercuriu: U Pughjolu, Ghjelsa et U Pian di Vallu, die alle drei weiter unterhalb am Weg liegen. Ich parke meinen Roller etwas weiter unten und mache mich auf zur Besichtigung der Weiler (ich muss Sie vorwarnen: die Gassen sind sehr steil!).

 

Santa Lucia di Mercuriu ©ATC Santa Lucia di Mercuriu ©ATC

 

Ruelles ©ATC Ruelles ©ATC

 

Lavoir ©ATC Lavoir ©ATC

 

Chapelle Saint Antoine ©ATC Chapelle Saint Antoine ©ATC

 

Chapelle Saint Antoine ©ATC Chapelle Saint Antoine ©ATC

 

Eglise Santa Lucia ©ATC Eglise Santa Lucia ©ATC

 

Tipps und  Empfehlungen

Entdecken :

  • Die Kirche Santa Lucia aus dem Jahr 1842, mitten im Dorf
  • Die Grabfigur in der Kirche
  • Das Waschhaus, in dem früher die Frauen des Dorfes ihre Wäsche wuschen
  • Die unbeschreiblich schönen Aussichten über das Gebiet von Vernaco und Corte
  • Der Weiler Pian di Vallu mit der Kapelle Saint Antoine. Den Chor und die Statuen hat ein aus dem Dorf stammender Künstler restauriert und dabei auch Fresken gemalt, die ein Wunder des Heiligen Antonius darstellen.
  • Das alte Backhaus ist immer noch in Betrieb, zum Antonius-Fest werden hier die traditionellen « migliacci » gebacken.
  • Das Heimatmuseum « Memoria Viva » im Gutshof L’Aghja Suttana erzählt die Geschichte des Boziu ïuber mehrere Jahrhunderte (ganzjährig geöffnet, freier Eintritt).
  • Hier können Sie unseren Artikel über das Museum lesen  .Auf dem Sender Télé Paese gibt es ein  Interview des Besitzers zu sehen,  Ghjiseppu Antone Salviani 

Übernachten und genießen

  • Im Dorf und in den Weilern ganzjährig Unterkunftsmöglichkeiten.
  • In der Gemeinde gibt es Erzeuger von Käse, Honig, Kastanienmehl, Wurstwaren...

Für Geschichtsbegeisterte

  • Im unteren Teil der Gemeinde, in der Nähe von Corti, steht eine Menhir-Statue, die der Archäologe Michel Claude Weiss aus der späten Jungsteinzeit datiert hat. Dieser aufgerichtete antropomorphe Stein ist 1,98 m groß und wurde 1998 bei Landarbeiten entdeckt. Die Statue befindet sich auf Privatgelände, doch ein kleines Tor gibt freien Zutritt.

 

Einige Kilometer nach Santa Lucia di Mercuriu halte ich an der Kapelle San Martinu, die hoch über dem Tal liegt. Der Blick auf das etwas weiter unten liegende Dorf  Castellare di Mercuriu ist atemberaubend schön! Nachdem ich meinen Durst am Brunnen unter den Kastanienbäumen gestillt habe, entschließe ich mich, auf Rat von Antonio, den ich im Museum in L’Aghja Suttana getroffen habe, eine kleine Wanderung  durch die Macchia zur Kapelle San Michele, in der jedes Jahr im August eine Messe abgehalten wird, zu unternehmen (etwa 1  Std. hin und zurück ab dem Wegweiser zur Kapelle. Festes Schuhwerk ist nötig).

 

 

Chapelle Saint Martin ©ATC Chapelle Saint Martin ©ATC

 

Saint Martin et son Chœur ©ATC Saint Martin et son Chœur ©ATC

 

Chapelle Saint Michel ©ATC Chapelle Saint Michel ©ATC

 

Saint Michel ©ATC Saint Michel ©ATC

 

Sermanu und seine einzigartige Kapelle 

 

10 Minuten später bin ich schon in Sermanu, früher der bedeutendste Ort des Boziu. Gleich am Ortseingang sehe ich schöne Gemüsegärten, eine Tradition, die hier im Dorf noch gepflegt wird. Die Kapelle San Niculaiu ist der ganze Stolz der Bewohner von Sermanu, der «  Sermanacci ». Ganz unerwartet habe ich Glück: ich stoße auf jemanden, der mich zur Kapelle mitnimmt… Sehen Sie sich die Fotos an, ich denke, dazu braucht es keinen Kommentar!

 

Les fresques de la Chapelle San Niculaiu ©ATC Les fresques de la Chapelle San Niculaiu ©ATC

 

San Niculaiu ©ATC San Niculaiu ©ATC

 

San Niculaiu ©ATC San Niculaiu ©ATC

 

Tipps und  Empfehlungen

Entdecken :

  • Die barocke Pfarrkirche A Nunziata, im Dorfzentrum
  • Die Kapelle San Niculaiu und ihre außergewöhnlich gut erhaltenen Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz.

Sich bewegen:

  • Die Kapelle Sant’Alesiu (40 Minuten auf einem ausgeschilderten Weg)
  • Die Kapelle Sant’Austinu (20 Minuten auf einem ausgeschilderten Weg)

Für Fans korsischer Kultur:

  • Das Dorf gilt als die Wiege des mehrstimmigen korsischen Gesanges.
  • Hier  begann der « Riacquistu », neues Beleben der korsischen Sprache, und hier wurden in den 1970er Jahren von Jacques Luciani «  Paghjelle », überlieferte Gesänge, gesammelt.

 

Castellare di Mercuriu, , ein Dorf, ein Brunnen und ein Engelchen

 

Es sind nur wenige Kilometer bis Castellare di Mercuriu, einem wahren Bilderbuchdorf hoch oben auf einem Felsvorsprung, das liebevoll, ganz im Stil des Boziu, des « buzzincu », erhalten und gepflegt ist. In dieser schönen und ruhigen Umgebung kann ich perfekt neue Energie tanken! Erstaunt stehe ich vor dem Dorfbrunnen: er wird überragt von einer Engelsfigur, die einen Fisch in der Hand hält, eine wahre architektonische Rarität. Ob das Engelchen wohl ein Augenzwinkern in Richtung Manneken Pis in Brüssel ist? Dann mache ich im Dorfladen Halt. Wie ich schnell herausfinde, ist das eine unumgängliche Etappe: herzlicher Empfang, große Auswahl an hausgemachten korsischen Spezialitäten zum Mitnehmen oder gleich hier zu essen. Wurst, Käse, Kastanienmehl und Honig aus der Region sind unwiderstehliche Mitbringsel oder Geschenke, die man sich selbst gerne macht. Und ab und zu finden im Laden auch Ausstellungen statt – ein schöner authentischer Ort für das Miteinander, im Herzen des Boziu-Gebietes.

 

La fontaine au Cherubin de Castellare ©ATC La fontaine au Cherubin de Castellare ©ATC

 

Ruelles de Castellare ©ATC Ruelles de Castellare ©ATC

 

Ruelles de Castellare ©ATC Ruelles de Castellare ©ATC

 

Tipps und  Empfehlungen

Entdecken :

  • Die Kapelle Saint Michel, die etwas unterhalb  des Dorfes liegt, etwa 10 bis 15 Minuten zu Fuß
  • Die Gassen zwischen jahrhundertealten Häusern
  • Die Kirche Saint Pierre
  • Hier geht es zum Interview von Bernard Baghioni   einem der letzten Schäfer im Boziu, der aus diesem Dorf stammt

Genießen :

  • Der Laden « A Scanceria »  ist das ganze Jahr über geöffnet. Hier gibt es korsische Krapfen,  mit Mangold oder Zwiebeln gefüllte Teigtaschen, diverse Kuchen, Geschenkkörbe, Picknickkörbe, und noch viel mehr Leckereien aus eigener Herstellug. Man kann seine Einäufe auch vakuumverpacken oder verschicken lassen. Sehr praktisch, wenn man mit dem Roller unterwegs ist!

 

Auf der Fahrt hinunter nach Corti und die Féu-Ebene liegt U Favalellu, ein ganz typisches kleines Dorf. Hier darf man auf keinen Fall versäumen, die Kapelle mit ihren Fresken aus dem 15. Jahrhundert zu besichtigen. Ich treffe die Bürgermeisterin, die mir die Tür dieser Schatzkammer öffnet. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, das mich beim Eintritt in die Kapelle und dem Anblick dieser extrem gut erhaltenen Kunstwerke aus dem 15. Jahrhundert erfasst hat! Die wunderbaren Fresken berühren mich sehr, und diese starke Emotion habe ich noch lange danach gespürt...

 

Chapelle Santa Maria Assunta ©ATC Chapelle Santa Maria Assunta ©ATC

 

Saint Augustin ©ATC Saint Augustin ©ATC
Chapelle Santa Maria Assunta ©ATC Chapelle Santa Maria Assunta ©ATC

 

Chapelle Santa Maria Assunta ©ATC Chapelle Santa Maria Assunta ©ATC
Fresques Santa Maria Assunta ©ATC Fresques Santa Maria Assunta ©ATC

 

Tipps und  Empfehlungen

Auf jeden Fall entdecken :

  • Die bemerkenswert gut erhaltene Kapelle Santa Maria Assunta: der « a fresco » bemalte denkmalsgeschützte Chor, eine Darstellung Christi mit seinen Heiligen, lohnt unbedingt einen Besuch. Auch sehenswert: die Statue des Heiligen Augustinus (San Austinu), Schutzpatron des Dorfes.   Hier geht es zu einem Artikel über Kapellen mit Freskenbemalung. 

 

Alandu : ein Treffen mit dem berühmten Sambucucciu!

 

Ich fahre weiter in Richtung Alzi und Alandu. Es ist später Nachmittag, die Luft ist kühler geworden und duftet nach Macchia. Kein Verkehr auf den Straßen im Boziu, ich habe das Gefühl, allein auf der Welt zu sein, und mein Ausflug gefällt mir immer besser. Mit dem Motorroller  im Boziu unterwegs zu sein ist wirklich ein einmaliges Erlebnis. In Alzi begegne ich am Dorfbrunnen, an dem direkt der Fernwanderweg  Mare à Mare nord vorbeiführt, einem sehr netten Paar, das mir erzählt, welch ein Glücksgefühl das Wandern in Boziu für sie beide darstellt. Bei jedem Halt treffen sie Bewohner der Dörfer, die ihnen gern mit guten Ratschlägen beiseite stehen. Viele unvergessliche Momente, die den beiden Wanderern unvergesslich bleiben werden.

 

Tipps und  Empfehlungen

Entdecken :

Die Kapelle Saint Roch

Genießen:

Eine sehr gastfreundliche Herberge, die qualitativ hochwertige Produkte anbietet.

 

Etwas weiter oben am Berg empfängt mich Alandu mit einer imposanten Statue, die den Held des Boziu darstellt, Sambucucciu, historische Figur des 14. Jahrhunderts. Noch heute ist der in Alandu geborene Sambucucciu von ganz besonderer Bedeutung: er führte einen Bauernaufstand gegen die Feudalherrschaft an und wurde zum «  U Babbu di A Terra di u Cumunu » (etwa « Vater der Erde für alle »).

 

Alandu Statue de Sambucucciu ©ATC Alandu Statue de Sambucucciu ©ATC

 

Table d'orientation Alandu ©ATC Table d'orientation Alandu ©ATC

 

Table d'orientation Alandu ©ATC Table d'orientation Alandu ©ATC

Etwas Geschichte, um das Korsika von gestern und heute besser zu verstehen:

Korsika stand damals unter der Herrschaft der Republik Genua. Sambucucciu, ein großgewachsener Mann, war ein charismatischer Anführer und machte sich bald einen Namen als Anführer des Widerstandes der Korsen gegen die Genueser. Im frühen 14. Jahrhundert, als mehr und mehr korsische Gemeinden begannen, sich gegen die genuesische Unterdrückung aufzulehnen, gewann seine Rebellion immer mehr an Bedeutung. Doch trotz seiner militärischen Erfolge wurde Sambucucciu  leider von einem ihm nahestehenden Mitstreiter verraten: Vincentello d'Istria, der mit den Genuesern ein Abkommen schloss und für sich selbst Vorteile aushandelte. 1358 wurde Sambucucciu von den Genuesern gefangengenommen und in Genua in ein Gefängnis geworfen. Kurze Zeit nach seiner Freilassung starb er am 16. Dezember 1373. Er wurde zum Nationalheld und zur Symbolfigur, und verkörpert noch heute den Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit.

Entdecken :

  • Die Kirche Saint François 
  • Das Kloster aus dem Jahr 1623 war Schauplatz einer historischen Schlacht zwischen des Truppen des Generals  Pasquale Paoli einerseits und Emmanuel Matra, welcher bei dem Konflikt ums Leben kam, andererseits.
  • Eine von Noël Bonardi angefertigte Statue von Sambucucciu, die an der Ortsausfahrt, in der Nähe des früheren Klosters, aufgestellt ist.
  • Die Kapelle Saint Sébastien 
  • Die romanische Kapelle Santa Maria Assunta
  • Sie sollten auf jeden Fall bis zur Orientierungstafel, ganz oben im Dorf, hinaufsteigen. Der Weg, der unmittelbat an den Häusern entlangführt und von Strohblumen gesäumt ist, führt zu einem 360-Grad-Rundblick, der mir den Atem verschlagen hat: alle Boziu-Dörfer liegen vor mir, ich habe das Gefühl, ich müsste nur die Hand ausstrecken, um sie anzufassen!

Genießen :

Ein ausgezeichnetes ganzjährig geöffnetes Restaurant, Gästezimmer, Abendessen, im Dorf Keks- und Konfitürenhersteller...

 

Mazzola und seine Weiler, ganz oben im Boziu, inmitten der Kastanienhaine 

 

Nächste Etappe auf meinem « Roller-Trip »: Mazzola und der dazugehörende Weiler U Castellucciu. Mazzola liegt ganz oben auf einem Felskamm und besteht aus vier Weilern, Casale, Mazzola, St Cyprien, und U Castellucciu. Ich mache in U Castelluciu Halt und genieße eine unglaubliche Aussicht auf die umliegenden Berge. Die kleinen Gassen laden zum gemächlichen Schlendern ein, und die Luft ist so rein, dass ich sie in vollen Zügen einatme. Die Straße, die sich durch einen Kastanienhain bis zum Weiler hinaufschlängelt, ist sehr steil. Und oben, ganz oben am Boziu, steht die Zeit still.

 

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U Castellucciu ©ATC U Castellucciu ©ATC

 

U Castellucciu ©ATC U Castellucciu ©ATC

 

Fontaine ©ATC Fontaine ©ATC

 

Boite aux lettres d'antan ©ATC Boite aux lettres d'antan ©ATC

Entdecken :

  • Die Pfarrkirche Saint Cyprien und ihr goldener Hostienkelch, ein Geschenk von Kaiser Napoleon III. an die Gemeinde.
  • Die Kapelle San Pancraziu (Castellucciu)
  • Die Kapelle San Vincente

Genießen und übernachten:

  • Ländliche Unterkünfte bieten Ihnen einen Aufenthalt in völliger Ruhe.
  • Im Dorf erwarten Sie traditionelle korsische Küche und hervorragende Erzeugnisse.

 

Sant 'Andria und sein Kirchturm 

 

Schon von weitem sehe ich den imposanten Kirchturm: Sant’ Andria di u Boziu, das sich in einen Kastanienhain schmiegt, lässt sich Zeit, mir näher zu kommen… Der Spaziergang durch das Dorf hat viel Charme, und die Architektur des Dorfes - Steinhäuser mit Dächern aus Steinplatten – gefällt mir sehr, weil sie so ursprünglich ist.

 

Sant ' Andria ©ATC Sant ' Andria ©ATC

 

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Genießen und übernachten:

  • Auch in diesem Dorf gibt es ländliche Unterkunfte.
  • Traditionelle Kuche und Erzeugnisse mit kurzem Lieferweg.

 

Bustanicu und die korsische Revolution

 

Letzte aber nicht unbedeutendste Etappe: Bustanicu. Lassen Sie mich vor dem Dorfbesuch erst einmal etwas im Geschichtsbuch blättern. Bustanicu ist dafür berühmt, dass auf seinem Boden die korsische Revolution ihren Anfang nahm. 1729 war der im Dorf geborene Antone De Franchi, genannt « Cardone », der Anführer gegen die Genueser. Um mehr zu erfahren, begebe ich mich als erstes zum Denkmal (auf dem Square Cardone), das ihm gewidmet ist. Die Revolution erstreckte sich bald über die ganze Insel und führte schließlich dazu, dass Pasquale Paoli die Unabhängigkeit Korsikas ausrief.   Hier geht es zu einer Reportage über das Pasquale-Paoli-Museum in à Merusaglia    . Auch seine architektonischen Schätze machen dieses Dorf sehr sehenswert. Immer der Nase nach, ganz ohne Ziel, durch die Gassen zu schlendern, bleibt mir unvergesslich. Und wenn Sie (wie ich) Glück haben, treffen Sie vielleicht Cécile, die aus dem Dorf stammt und eine Ausbildung als Fremdenführerin macht. Sie hat zwei große Leidenschaften: die Geschichte der religiösen Bruderschaften auf Korsika, und ihr Dorf! Sie weiß soviel darüber zu erzählen, dass  die Zeit, die ich mit ihr verbracht habe, zu meinen schönsten Erinnerungen gehört.

 

Vue de Bustanicu ©ATC Vue de Bustanicu ©ATC
Eglise Saint Césaire ©ATC Eglise Saint Césaire ©ATC
Eglise Saint Césaire ©ATC Eglise Saint Césaire ©ATC
Bustanicu ©ATC Bustanicu ©ATC
Bustanicu ©ATC Bustanicu ©ATC
Maisons en pierres de Bustanicu ©ATC Maisons en pierres de Bustanicu ©ATC

 

Entdecken:

  • Die wunderbar erhaltene Kirche Saint Césaire aus dem 18. Jahrhundert.
  • Die polychrome Christus-Holzstatue, ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert,  mit einem besonders ausdrucksstarken Gesicht (denkmalgeschützt).
  • Die Gassen und Steinhäuser.
  • Der schon erwähnte Platz Square Cardone, der 2017 zu Ehren des Revolutionshelden angelegt wurde.

 

 

Sich bewegen : Wanderbegeisterte finden ab diesem Dorf mehrere Wege (genaue Beschreibungen in den verschiedenen Wanderführern):

  • Ein Abschnitt des « Mare a Mare Nord »
  • « Via romana » Bustanicu – Alzi – Mazzola
  • « Via romana » vom Chjatru-Pass zur KapelleSaint Antoine
  • Der alte Weg Bustanicu – Alandu
  • Und folgende Wege: Saint Antoine – Rusiu, Saint Antoine – Carticasi und Saint Antoine- Levina-See - Sant'Alesiu - San Cervone - Pianu Maio.

Genießen:

  • Das Restaurant im Dorf bietet korsische Erzeugnisse an.

 

Und schließlich noch ein guter Rat: NEHMEN SIE SICH ZEIT! Genießen Sie die Landschaften, erleben Sie intensiv die Begegnungen mit den Menschen. Hier im Boziu sind Sie in einem Gebiet, das etwas abseits liegt, in unberührter, authentischer Landschaft. Für die Fahrt können Sie wie ich 2 Tage einplanen, mit Übernachtung in einem der Dörfer, was gleich beim Aufwachen spektakuläre Ausblicke in die umliegende Natur bietet. Oder aber Sie bleiben eine ganze Woche hier, und übernachten jeden Abend in einem anderen Dorf. Es gibt keine Regeln, genießen Sie die Tour ganz so, wie Sie Lust haben. Gute Fahrt!

 

Viele praktische Informationen und Auskünfte finden Sie     auf der Website des Tourismusbüros Pasquale Paoli    

 

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