Museum „Ecomusée de Santa Lucia di Mercuriu“: ein Ort zu Ehren des ländlichen Kulturerbens des Boziu.

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Eine Familie aus Santa Lucia di Mercuriu eröffnet ein Heimatmuseum, um die Geschichte der Region darzustellen.

Die Familie Salviani hat in einem Teil des Familienhauses Aghja Suttana in Santa Lucia di Mercuriu ein kleines Museum eingerichtet. Es liegt etwa fünfzehn Kilometer von Corte entfernt. Joseph Antoine-Salviani kümmert sich hier um die Ferienwohnungen. Aus den Begegnungen mit den Touristen hat er eine wichtige Schlussfolgerung ziehen können: Wer hier für eine Weile Urlaub macht, kehr häufig nach Hause zurück, ohne das Wichtigste mitgenommen zu haben: Wissen über die Gemeinde, die Umgebung und Boziu. „Santa Lucia di Mercuriu ist in ihren Augen nichts weiter als ein Dorf in der Nähe von Corte“, sagt Pierre-Paul, einer der beiden Söhne von Joseph-Antoine Salviani.

 

Aus dieser Erkenntnis heraus gründete die Familie Salviani dieses kleine Museum. Dieser Ort wirkt unscheinbar: ein kleiner Gewölbekeller, der renoviert werden musste. Hier wurden Kulturgüter ausgestellt: „Fast alles, was man dort sieht, lag auf dem Dachboden des Familienhauses“, erzählt Antoine Salviani. Das Ziel war die Aufwertung der Region, indem Gegenstände aus der Vergangenheit für alle zugänglich gemacht werden. Die Gegenstände des täglichen Lebens und die landwirtschaftlichen Geräte haben die Geschichte überdauert: Sie stammen aus der traditionellen agro-pastoralen Gesellschaft. Hinzu kommen erstaunliche Schriftstücke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts, wie notarielle Urkunden oder Verwaltungs- und Handelsdokumente. Sie erinnern daran, wie kunstfertig die banalsten Verfahren der Gegenwart zur damaligen Zeit durchgeführt wurden.

 

Das Heimatmuseum zeichnet die Geschichte der Region Boziu von der Antike bis zur Gegenwart nach, einschließlich der Zeit Sambucuccio d'Alandos und der Genueserzeit.

 

Beim Betrachten dieser Dokumente fällt einem noch ein weiterer interessanter Aspekt auf: die Sprache. Betrachtet man zwei Akten, eine aus dem Jahr 1897 und eine von 1900, sieht man, dass die erste auf Italienisch und die zweite auf Französisch geschrieben ist: „Sie veranschaulichen eine sprachliche Entwicklung, die dazu geführt hat, dass sich das Französische allmählich auf deutlichen Wunsch Napoleons III. durchsetzen konnte. Zuvor schrieben die Menschen Italienisch und sprachen Korsisch.“

 

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Pierre-Paul wandte sich als Mitglied des Institut d’études appliquées des civilisation et espaces méditerranéens (INACEM) an Jean Castela, den Präsidenten des Verbandes, der selbst Spezialisten für die betreffenden Epochen hinzuzog: Auf diese Weise konnten sie die Informationstafeln erstellen. Dieser Ansatz führte laut Jean Castela zu einem sehr hochwertigen Ergebnis. Dies ermöglicht eine vergleichende Betrachtung der Geschichte der Region (Boziu), Korsikas und sogar Europas.

 

Das INACEM will dieses Museum zu einem wesentlichen Bestandteil seines Netzwerks machen.

 

Der Eintritt in das Museum ist kostenlos und es ist für jeden zugänglich. Vor Ort gibt es auch Verpflegungsmöglichkeiten.

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Kontakt :  Joseph Salviani

06 27 77 06 70

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