
Durch Johanna am 25.07.2018
Bernard stammt aus dem Gebiet von Le Boziu. Er kommt aus einer Familie mit acht Kindern und wuchs hier auf. Kurz gesagt: Er lebt und arbeitet hier schon immer. Der 57-jährige Schafhirte ist tief und fest mit seinem Land verbunden und ist ein äußerst liebenswerter Mensch.
„Mit drei Jahren bin ich von zu Hause weggelaufen, weil ich nach der Schafherde sehen wollte. Ich glaube, in diesem Moment ist meine Berufung zum Schäfer geboren!“
Bernards Alltag besteht aus einer Herde von 70 Schafen, die er jeden Tag händisch und eines nach dem anderen melkt.
„Ich habe mich im Jahr 2000 im Gemeindegebiet von Santa Lucia di Mercuriu angesiedelt. Damals gab es hier weder Strom noch Fließwasser. Es war schwierig, aber dank meiner Hartnäckigkeit habe ich alle Schwierigkeiten, die sich mir in den Weg stellten, gemeistert. Ich würde meinen Grund und Boden für nichts in der Welt verlassen!“
Le Boziu war früher, landwirtschaftlich gesehen, ein sehr reiches Land (Weingärten, Olivenhaine, Weizen, Linsen...). Es fiel wie viele andere Orte auch der Landflucht zum Opfer, aber es gibt einige wirklich gute Projekte, die man hervorheben sollte:
„Die jungen Leute siedeln sich wieder im Dorf an, vermieten Gästezimmer und bieten hochwertige Gerichte aus Produkten der Umgebung an. Auch die Anwesenheit einiger weniger Handwerker, die sich in der Region angesiedelt haben, ist für die lokale Wirtschaft wichtig. Der Weitwanderweg „Mare a Mare“, der durch unsere Dörfer führt, ist auch ein großer Pluspunkt und fördert den ländlichen Tourismus.“
Bernard hat einige Ideen für uns parat - Tipps für ein Wochenende oder ein paar Urlaubstage in seiner Region:
„Wenn Sie Ihren Urlaub in der Region verbringen, werden Sie sich mit Sicherheit nicht langweilen... Jeden Tag gibt es neue Spaziergänge und Ausflüge zu unternehmen, jeden Tag warten neue Spezialitäten darauf, von Ihnen gekostet zu werden, und zu jeder Jahreszeit wechseln die Farben - die Landschaft ist nie die gleiche.
Le Boziu liegt in einer besonderen Umgebung mit einem reichen architektonischen Erbe (pagliaghji, typische Steinhäuschen), einem äußerst präsenten religiösen Bau- und Kulturerbe, insbesondere der unter Denkmalschutz stehenden Kirche San Niculau de Sermanu - einem, dank seiner Fresken und Giebeldreieck aus dem 12. Jahrhundert, einzigartigen Bau in Europa - sowie zahlreicher Brunnen, die man zu jeder Jahreszeit während eines Familienausflugs entdecken kann.“